Dorfgemeinschaft
Hasenfeld e.V.

... et Hüetsjeloach, und wie alles entstand:

Alte Schriften beweisen es: Der jahrhunderte alte Brauch, in Hasenfeld Kirmes zu feiern, wurde von jeher von der Dorfgemeinschaft der jungen Burschen organisiert. In der Nordeifel nannte man schon im Mittelalter diese Gemeinschaften “et Jeloach” (das Gelage),in Hasenfeld hieß dieses immer schon “et Hüetsjeloach”! Aus diesem Hüetsjeloach (Höchstgelage) entstand durch die Eintragung ins Vereinsregister am 30.01.1987 eine nach dem Vereinsrecht des Bürgerlichen Gesetzbuches rechtsgültige “Dorfgemeinschaft Hasenfeld e.V.” mit einem vielfältigen Aufgabenkatalog.

Was ist“et Hüetsjeloach” ?

Gefunden haben wir diesen Namen in einem Buch über die “Eifeler Volkskunde”,einem neuaufgelegten Werk des bekannten Volkskundlers Prof. Dr. Adam Wrede. Wir erlauben uns, zur allgemeinverständlichen Erklärung dieses eigentümlichen Namens, aus jenem Geschichtsbuch vorzulesen: Zum Zeitbegriff der Kirmes gehört auch heute noch in Hasenfeld der Herbst. Denn lange bevor in Hasenfeld vor nunmehr 250 Jahren die Nepumuk-Kapelle eingeweiht wurde, deren Einsegnungsdatum am 9.September auch heute noch alljährlich die “Kirmes” bringt, feierte man in der Nordeifel die Kirmes. Schon früher dauerte das Kirmesfest drei Tage und wurde in der letzten Nacht traditionsreich begraben. Für die öffentliche Kirmesfeier bildeten schon in ganz früher Zeit die Dorfburschen eine Gemeinschaft, soweit nicht eine solche schon während des ganzen Jahres im Ort bestand; ein Gelage (et Jeloach). Es wurde ein Vorstand gewählt; in Hasenfeld das Hauptgelage (et Hüetsjeloach) mit dem Hüetsjeloachjong an der Spitze. Das Gelage erwirkte die Erlaubnis, während der Kirmestage auf eigene Rechnung und Gefahr Wirtschaft und Tanzmusik zu halten, sofern eine Gaststätte nicht solches anbot. Diese nun wirklich beweisbar aufrechterhaltene Tradition in Hasenfeld setzt sich heute noch fort in der Dorfgemeinschaft, der nach modernen Gesichtspunkten entsprechend des Vereinsrechtes geführten Gemeinschaft für alle Belange des stadtteilinternen (dörflichen) Zusammenlebens in Hasenfeld. Nach diesem alten Brauchtum wurde die Hasenfelder Kirmes bis Ende der 50er Jahre gefeiert. Da aber immer dann, wenn ein Gastwirt sich anbot, man ihm die Ausrichtung überließ, fanden die Kirmesfeiern nach dem Krieg im Saal des Hotel Heinen, aber auch im Saale Eckstein (gegenüber der Kapelle) statt. Schließlich verlor die Kirmes an Bedeutung und Interesse, den Wirten wurde das Risiko zu groß, und bald fanden keine Veranstaltungen mehr statt. Es entstand eine rund zehnjährige Pause. Es dauerte lange, bis sich alte Hasenfelder wieder auf ihre hergebrachten Traditionen besannen!

Das “Jeloach” der Neuzeit entstand

Mit jener kleinen Gruppe Hasenfelder Bürger, die 1974 spontan ein Gelage bildeten, entstand die Wiederauferstehung des Jeloachs, des Vorläufers der heutigen Dorfgemeinschaft Hasenfeld e.V. Im Jahre 1974 waren einige Hasenfelder Männer und Frauen im Cafe Schöller in den Wingerten versammelt, als auf Initiative von Heinrich Krischer an der Theke der Landwirt Karl Krischer (Jine Karl) zum Hahnenkönig gekürt wurde. Seine Nachbarin, Frau Maria Bongard, wurde telefonisch benachrichtigt, daß sie zur Hahnenkönigin bestellt worden sei. Innerhalb nur einer Stunde wurden jene Hasenfelder Kinder zusammengerufen, die damals zu den “Rurtalmusikanten” gehörten, und kurz darauf zog ein kleiner, lustiger und musikalischer “Hahnenzug” durch den Ort. Dem schlossen sich spontan Frauen in Küchenschürzen und Männer, so wie sie gerade von der Arbeit kamen, an; und bei der Rückkehr des Festumzuges zum Cafe Schöller war dort plötzlich das Lokal zu klein. Dieses Ereignis wurde noch lange danach diskutiert und hatte zur Folge, daß sich im Frühjahr 1975 einige wenige Hasenfelder Männer - Ernst Boje, Alfred und Erich Heinen und Rudi Schink - entschlossen, die Kirmes der Neuzeit ins Leben zu rufen. Das Jeloach der Neuzeit war ins Leben gerufen!

 
 
 
 
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